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© Frederik Beyens

Dulcken-Cembalo (1747)

Klangmeister Korneel Bernolet

Seit 1967 bewahrt das Museum Vleeshuis das meisterhafte Dulcken-Cembalo als Dauerleihgabe des Königlichen Konservatoriums von Antwerpen auf. Der historische Pianist Korneel Bernolet ist ein Botschafter des Instruments.

Joannes Daniël Dulcken war der bedeutendste Cembalobauer des 18.  Jahrhunderts in Antwerpen. Er setzte die reiche Tradition der Familie Ruckers-Couchet erfolgreich fort. Zehn Cembali von seiner Hand blieben weltweit erhalten. Nur wenige von ihnen sind spielbar, und ein im Jahr 1747 erbautes Cembalo befindet sich in unserer Sammlung.

Das Instrument

Das Dulcken-Cembalo wurde 1923 von Jean-Auguste Stellfeld (1881-1952) erworben. Stellfeld war ein leidenschaftlicher Musikliebhaber und Sammler von alten Musikinstrumenten. Er ermutigte auch zum Spielen dieser Instrumente. Im Jahr 1941 erwarb das Königliche Konservatorium von Antwerpen das Tasteninstrument und seit 1967 steht es im Museum Vleeshuis. Dort spielt es eine wichtige Rolle bei der Wiederentdeckung der historischen Aufführungspraxis: So spielten Cembalisten wie Jos van Immerseel, Gustav Leonhardt und Kenneth Gilbert auf dem Cembalo. Eine Tradition, die heute von Korneel Bernolet fortgesetzt wird.

© Frederik Beyens

Der Klangmeister 

Korneel Bernolet ist ein bekanntes Gesicht im Museum Vleeshuis. Er ist Dozent für Cembalo am Königlichen Konservatorium von Antwerpen und unterrichtet im Museum, wo er mit seinen Studierenden das historische Cembalo von Joannes Daniel Dulcken spielt. 

Korneel hat bereits mehrere Aufnahmen gemacht. Im Jahr 2021 veröffentlichte er Grand Tour, eine musikalische Reise durch das Jahr 1747 mit Werken, die rund um das Baujahr des Cembalos komponiert wurden. Für sein Soloalbum enSuite, das er ebenfalls auf dem meisterhaften Dulcken-Cembalo eingespielt hat, erhielt er im Jahr 2024 den renommierten „Preis der deutschen Schallplattenkritik“.

Biographie

Korneel Bernolet ist als Dirigent, historischer Pianist, Dozent und Toningenieur tätig.

Er dirigiert sein eigenes Apotheosis-Orchester, das internationale Referenzaufnahmen u. a. mit Musik von Rameau, Bernier und Benda gemacht hat. Und er ist Gastdirigent u. a. bei Anima Eterna Brugge, Collegium Vocale Gent (wo er, wie auch beim Flämischen Rundfunkchor, auch Chordirigent ist), Il Gardellino, Symfonieorkest Vlaanderen, Bach Akademie Australia, Muziektheater Transparant, International Opera Academy.

Als Assistent von Christophe Rousset arbeitet er an den renommiertesten Häusern (u. a. Teatro alla Scala Mailand, Wiener Staatsoper, Theater an der Wien, De Munt Brüssel, Opéra National du Rhin, die Philharmonien von Köln, Paris, Essen).

Neben einer internationalen Solokarriere (von Europa bis Australien und Südkorea) wird er als Continuospieler auf Cembalo, Hammerklavier und Orgel u. a. von Les Talens Lyriques, Il Gardellino, Collegium Vocale Gent, Concertgebouworkest Amsterdam, Staatskapelle Dresden, B'Rock, Scherzi Musicali, La Petite Bande eingeladen.

Er ist Hauptstudiendozent für Cembalo am Königlichen Konservatorium von Antwerpen und als solcher auch Inhaber und Botschafter des berühmten Dulcken-Cembalos von 1747 im Museum Vleeshuis.