
Das Instrument
Im Jahr 1884 stellte der Pariser Klavierbauer Pleyel, Wolff & Cie einen prächtigen Flügel fertig. Zehn Jahre später traf das Instrument in Antwerpen ein. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird das Klavier mit dem Namen von keinem Geringeren als Peter Benoit (1834-1901), Komponist, Dirigent und Gründer des Königlichen Konservatoriums von Antwerpen, in Verbindung gebracht.
Der „Benoit-Pleyel“ ist seit 1967 eine Dauerleihgabe des Konservatoriums. Im Laufe der Jahre wurde das Instrument jedoch unspielbar. In den Jahren 2020 bis 2021 haben wir das Instrument in Absprache mit dem Konservatorium und dank des Peter-Benoit-Fonds von Yannick Wijnants vom Atelier Herkenrode in einen spielbaren Zustand versetzen lassen. Ziel ist es, dieses musikalische Erbe wieder aufleben zu lassen, damit auch künftige Generationen die Klangwelt des späten 19. Jahrhunderts von Peter Benoit und seinen Zeitgenossen erleben können. Eine Aufgabe, die Botschafter Jeroen Malaise übernimmt.

Der Klangmeister
Als Pianist, Komponist und Dozent am Königlichen Konservatorium von Antwerpen haben wir in Jeroen Malaise den perfekten Klangmeister für den Peter-Benoit-Pleyel gefunden. In Jeroens akademischer Arbeit spielt der Pleyel-Konzertflügel eine wichtige Rolle. Dabei konzentriert er sich auf das Profil und die Improvisationspraktiken von Klavierkomponisten des 19. Jahrhunderts. In der Vergangenheit hat Jeroen zahlreiche Präludien auf dem Pleyel-Flügel komponiert und aufgeführt.
Biographie
Jeroen Malaise (geboren 1971 in Antwerpen, Belgien) ist Pianist, Komponist und Dozent am Königlichen Konservatorium von Antwerpen. Als Performer ist er fasziniert von verschiedenen Traditionen und Formen der Improvisation. Seine Konzerte führten ihn an Orte und Veranstaltungen in der ganzen Welt: vom Wiener Konzerthaus und dem Royal Opera House London bis hin zum National Arts Centre Ottawa und dem Beijing Music Festival. In Projekten wie Cobane Collective und Congo Echoes erforscht er die Verbindungen zwischen Musikstilen aus Europa, dem Mittleren Osten und Afrika.
Schon in jungen Jahren spielte Jeroen verschiedene Tasteninstrumente, darunter Clavichord, Cembalo und Klavier. Er studierte bei Jan Vermeulen, Jacques Detiège, Remy Syrier, Wim Henderickx und Luc Van Hove und erwarb Bachelor- und Masterabschlüsse mit den höchsten und besten Auszeichnungen für Klavier, Cembalo und Komposition. Unterricht nahm er in barocker und klassischer Improvisation bei Ewald Demeyere und Jazzpiano bei Christoph Erbstösser.
Außerdem veröffentlichte er zwei Alben mit seinen eigenen Kompositionen: Keyboard Works Part 1 und Keyboard Works Part 2: Nomadic Cycle (Etcetera Records). Als Komponist konzentriert er sich hauptsächlich auf das Klavier, aber er hat auch Kompositionen für andere Instrumente. Er ist Botschafter des Pleyel-Konzertflügels (1884) des Museums Vleeshuis Antwerpen.
Am Königlichen Konservatorium von Antwerpen ist Jeroen Fachgruppenleiter für kreatives Unternehmertum und betreut die Abschlussprojekte der Masterstudenten. Als Dozent und Forscher hat er sich auf Improvisationstechniken am Klavier spezialisiert. Er gibt nicht nur Vorlesungen und Masterclasses, sondern ist auch Vorsitzender des Lenkungsausschusses von Metric (Modernizing European Higher Music Education Through Improvisation). Seine musikalischen Unternehmungen haben ihm mehrere nationale und internationale Auszeichnungen eingebracht.